Die Geschichte des Soldaten- und Kriegervereins Unterföhring

1875: Gründung

Im Jahre 1875 wurde auf Anregung einiger Feldzugsteilnehmer aus den Feldzügen 1866 und 1870 in Unterföhring ein Kriegerverein ins Leben gerufen. Am 3. Juli dieses Jahres wurden die vom Vorstand Cajetan Breitmoser, Kassier Lorenz Bogmair und Schriftführer Josef Zerndl festgelegten Statuten dem damaligen königlichen Bezirksamt zur Genehmigung vorgelegt, die dem Verein auch genehmigt wurden. Der Verein pflegte gute Kameradschaft und beteiligte sich stets bei Feierlichkeiten.

Die frühen Jahre - Bau des Kriegerdenkmals

In der Generalversammlung am 6. 5. 1900 wurde beschlossen, das 25-jährige Bestehen des Vereins zu feiern und zugleich den gefallenen Kameraden der beiden Kriege und den verstorbenen Mitgliedern ein würdiges Mahnmal zu setzen. Dank der kostenlosen Überlassung des Bauplatzes seitens Herrn Sebastian Beer, wie der Opferwilligkeit der Gemeindeverwaltung und der privaten Geldspender konnte der Verein den Denkmalbau an den Steinmetzmeister Josef Maier in Erding zum Preis von 1800,- Mark in Auftrag geben. Am 22. 7.1900 fand die Feier zum 25-jährigen Bestehen und die Denkmalenthüllung statt. Bürgermeister Gloo und Vorstand Zacherl konnten nicht nur die 25 erschienenen Vereine, sondern auch zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Das Fest endete mit den Dankesworten des Vorstandes.

Infolge des Ablebens von Vorstand Zacherl wurde in der Versammlung vom 7. 3. 1915 die Vorstandschaft dem Kameraden Hanrieder Simon, sen. übertragen, der die Geschicke des Vereins während des Weltkrieges und bis Januar 1919 mit großem Eifer und Umsicht leitete. Nach Simon Hanrieder, dem sein Rücktrittsgesuch gebilligt wurde, übernahm Kamerad Thomas Mader die Geschäfte des Vereins.

Bei der am 22. 1. 1922 stattgefundenen Generalversammlung wurde Josef Lechner einstimmig zum Vorstand gewählt. Oberlehrer Widmann überreichte dabei dem Neugewählten ein herrliches Geschenk in Form einer Kriegs-Chronik der Krieger von 1914-1918.

Gründungsfest Mit Versammlungbeschluss vom 19. 4. 1925 wurde bestimmt, dass das 50-jährige Gründungsfest am 19. 7. 1925 stattfindet und für die Feier dem Kameraden Bogmair Max die Organisation und Festleitung übertragen wird. Wiederum konnte der Verein mittels zahlreicher privater Geldspenden das Fest in einer großen Aufmachung und würdigem Rahmen feiern. Dreissig geladene Vereine waren der Einladung gefolgt.  

 

Die Vorkriegszeit, der Zweite Weltkrieg und die Neugründung

Vom Januar 1928 bis August 1933 zeichnete als 1. Vorstand Bogmair Max und als Vereinsführer Koppenhofer Simon, vom Dez. 1933 bis März 1936 Welsch Benno, vom März 1936 bis Januar 1937 und ab Januar 1937 bis April 1945 Lechner Georg.

Bei einem Großbrand 1948 im Vereinslokal „Gasthof zur Post" wurde die Vereinsfahne ein Raub der Flammen.

Dank der Initiative früherer Mitglieder und mehrerer Teilnehmer des letzten Krieges wurde laut Niederschrift vom 22. 3. 1953 der Verein wieder wach gerufen und hat jetzt einen Mitgliederstand von 70 Kameraden zu verzeichnen. Ziel und Zweck des Vereines ist und wird bleiben: „Gute Kameradschaft nach demokratischer Grundlage'.
Zur Wiedergründung des Krieger- und Veteranenvereins wurde mit einem öffentlichen Anschlag eingeladen. Am 22. März 1953 versammelten sich 22 Kameraden im Gasthaus Lechner. Kamerad Altinger sprach über die Tradition, den Sinn und Zweck des Vereins.

Nach längerer Aussprache wurde am selben Abend die Vorstandschart geheim gewählt: 1.Vorstand: Karl Ganser; 2. Vorstand: Johann Altinger; Schriftführer: Josef Frey; Kassier: Jakob Zimmerte. Laut Beschluß bei der Wiedergründung von 1953 sollen die Vorstandswahlen jährlich durchgeführt werden. Ferner beschloss man eine Aufnahmegebühr von 0,50 DM und einen Jahresbeitrag von 4,- DM.

Nachkriegszeit

Im Jahre 1984 beschlossen die Mitglieder, dass beim Tode eines Kameraden mit Trauermusik zur letzten Ruhestätte begleitet und ein Kranz niedergelegt wird.

Hauptthema im Jahre 1955 war das 80-jährige Vereinsjubiläum und die Neubeschaffung einer Fahne. Der Vorstand beschloss, die Fahne in der Taubstummenanstalt Hohenwart herstellen zu lassen. Fahnenträger Am 17. Juli 1955 wurde die wunderschöne neue Fahne von Herrn Pfarrer Pschorr mit einem großen Aufzug geweiht. Der Nachbarverein Ismaning übernahm liebenswürdiger Weise die Partnerschaft. Als Schirmherr stellte sich Herr Bürgermeister Eckhardt für das Fest zur Verfügung.

1956 wurde beschlossen, das Böllerschießen wieder einzuführen. Im Jahr 1963 wurde die gesamte Anlage um das Kriegerdenkmal von der Gemeinde neu gestaltet, aber 1971 musste wegen des Ausbaus der Münchner Straße das Kriegerdenkmal in den Gemeindefriedhof verlegt werden.

Die Neuzeit ab den 70gern folgt noch...